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    Alle Datenjahre sowie weitere Informationen und Kennzahlen zum Indikator (z.B.: absolute Werte)
Schulkinder in Ganztagsbetreuung nach Angebotsform

Um Vereinbarkeit von Familie und Beruf von Eltern gewährleisten zu können, werden nicht nur im Bereich der Kindertagesbetreuung, sondern auch im Grundschulbereich verlässliche Betreuungsstrukturen von den Institutionen erwartet. Zudem möchten Eltern schulpflichtiger Kinder Unterstützung bei der Bildung und Erziehung erfahren sowie Angebote zur Freizeitgestaltung der Kinder, insbesondere in den Schulferien, erhalten, für die wiederum als zentraler Bedarf für ihr Entwicklungsstadium das soziale Leben und Miteinander mit gleichaltrigen Kindern angesehen werden kann (vgl. Deutscher Verein 2015: 4). Vor diesem Hintergrund wurden in den vergangenen Jahren ganztägige außerunterrichtliche Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsangebote für Schulkinder in vielfältiger Form ausgebaut (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2014: 78). Vorrangig zählen zu diesen Angeboten zum einen Horte im Verantwortungsbereich der Kinder- und Jugendhilfe, deren Aufgabe es auch ist, für Kinder im schulpflichtigen Alter ein bedarfsgerechtes Angebot an Plätzen in Tageseinrichtungen und in der Kindertagespflege vorzuhalten (§ 24 Absatz 2 SGB VIII). Zum anderen liegt der Fokus in vielen Bundesländern aber auch auf Angeboten von Ganztagsschulen, die in offener oder gebundener Form realisiert werden, was nach Plehn (2019: 20) zu zahlreichen Unterschieden aber auch zu einer gemeinsamen Schnittmenge führt: „Die Bereitstellung eines hochwertigen Angebots zur institutionellen Bildung, Betreuung, Erziehung sowie der Begleitung der Entwicklung der anvertrauten Kinder im Grundschulalter“. Welche Angebotsform von den Schulkindern, die ein ganztägiges außerunterrichtliches Angebot nutzen, in Anspruch genommen wird, unterscheidet sich zwischen den Bundesländern enorm, dies zeigen die Daten der amtlichen Kinder- und Jugendhilfestatistik sowie die Daten der Kultusministerkonferenz (KMK) zu den allgemeinbildenden Schulen (s. methodische Hinweise). Es ist davon auszugehen, dass der Anteil der Bildungsbeteiligung von Kindern in schulischer Ganztagsbetreuung steigen wird, da zum 01.08.2026 ein bundesweiter Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder der ersten Klassenstufe in Kraft treten soll. In den Folgejahren soll dieser Anspruch um je eine Klassenstufe erweitert werden, sodass ab August 2029 jedes Grundschulkind der Klassenstufe 1 bis 4 einen Rechtsanspruch auf eine ganztägige Betreuung erhält (vgl. BMFSFJ 2021). 

Weitere Daten und Informationen zu diesem Indikator finden Sie in der Datei „Download Daten“ unter dem Zeitstrahl.  

Dieser Indikator gibt Auskunft darüber, wie sich die Kinder der Primarstufe, die ein ganztägiges Angebot nutzen, auf verschiedene ganztägige Angebotsformen verteilen. Berücksichtigt werden in der Darstellung Schulkinder unter elf Jahren in Hortangeboten nach der Kinder- und Jugendhilfestatistik sowie Grundschulkinder in einem offenen oder gebundenen Ganztagsschulbetrieb laut KMK-Statistik. Bei der Interpretation der Daten ist zu berücksichtigten, dass Kinder, die mehrere dieser Angebote in Anspruch nehmen, bei jeder genutzten Angebotsform ausgewiesen werden, d.h. diese Kinder werden möglicherweise bei zwei Angeboten aufgeführt. Genauere Informationen zu solchen Doppelzählungen sind beim Indikator „Bildungsbeteiligung von Schulkindern in KiTas, Ganztagsschule und Kindertagespflege“ zu finden. 

In diesem Indikator werden Grundschulen ohne Waldorf- und Förderschulen ausgewiesen. Für die Länder HE, NI und ST liegen keine Angaben über private Ganztagsangebote vor. Weitere Anmerkung aus der KMK-Statistik: "Ab 2016 findet eine erweiterte Definition für die offenen Ganztagsangebote Anwendung. Dadurch kommt es in diesem Bereich in einigen Ländern zu einem deutlichen Anstieg. (Gilt bis 2018 nicht für MV.)" 

Für das Datenjahr 2020 ist zu berücksichtigen, dass aufgrund der zeitweiligen Schließung bzw. des eingeschränkten Betriebs der Kindertageseinrichtungen durch die Corona-Pandemie einige Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen ihre Daten nicht rechtzeitig übermitteln konnten. Bei den entsprechenden Daten muss von einer Untererfassung von ca. 50 KiTas mit ca. 2.000 betreuten Kindern und dem jeweiligen Personal ausgegangen werden. 

Hinsichtlich des Datenjahres 2021 ist davon auszugehen, dass es aufgrund der zeitweiligen Schließung bzw. des eingeschränkten Betriebs von Einrichtungen der Kindertagesbetreuung und von Horten durch die Corona-Pandemie teilweise zu größeren Abweichungen zwischen den Daten der amtlichen Statistik und dem Ist-Zustand kommt. Beispielsweise sind die tatsächlichen Betreuungszeiten von Kindern in vielen Einrichtungen vermutlich weit geringer, als sie im Betreuungsvertrag laut amtlicher Statistik vereinbart sind. Diese Abweichungen sind bei der Interpretation der hier ausgewiesenen Daten zu berücksichtigen. Weitere Informationen hierzu finden Sie hier

Quelle 

Daten ab 2018 bzw. Schuljahr 2017/2018 
FDZ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege, verschiedene Jahre; Statistisches Bundesamt: Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege, verschiedene Jahre; Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder: Allgemein bildende Schulen in Ganztagsform in den Ländern in der Bundesrepublik Deutschland, Berlin, Statistik verschiedener Jahre; berechnet und zusammengestellt vom LG Empirische Bildungsforschung der FernUniversität in Hagen. 

Daten ab 2017 bzw. Schuljahr 2016/2017 
Statistisches Bundesamt: Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und öffentlich geförderter Kindertagespflege, 2017; Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder: Allgemein bildende Schulen in Ganztagsform in den Ländern in der Bundesrepublik Deutschland, Berlin, Statistik 2011 bis 2016; zusammengestellt und berechnet vom Forschungsverbund DJI/TU Dortmund und der Bertelsmann Stiftung, 2017/2018. 

Daten bis 2016 bzw. Schuljahr 2015/2016 
Statistisches Bundesamt: Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und öffentlich geförderter Kindertagespflege, 2016; Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder: Allgemein bildende Schulen in Ganztagsform in den Ländern in der Bundesrepublik Deutschland, Berlin, Statistik 2011 bis 2015; zusammengestellt und berechnet vom Forschungsverbund DJI/TU Dortmund, 2017. 

Literatur 
Autorengruppe Bildungsberichterstattung (2014): Bildung in Deutschland 2014. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zur Bildung von Menschen mit Behinderungen. Bielefeld. 

[BMFSFJ] Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2021): Betreuungslücken für Grundschulkinder schließen. Pressemitteilung vom 14.09.2021 [Download von: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/familie/kinderbetreuung/ganztagsbetreuung (20.07.2023)]. 

Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. (2015): Empfehlungen des Deutschen Vereins zur öffentlichen Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern im Alter von Schuleintritt bis zum vollendeten 14. Lebensjahr. Berlin. 

Plehn, Manja (2019): Qualität in Hort, Schulkindbetreuung und Ganztagsschule. Grundlagen zum Leiten, Führen, Managen. Freiburg im Breisgau: Herder. 

Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (2023): Allgemeinbildende Schulen in Ganztagsform in den Ländern in der Bundesrepublik Deutschland - Statistik 2017 bis 2021. Berlin. [Download von: https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/Statistik/Dokumentationen/GTS_2021_Bericht.pdf (20.07.2023)].